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Die Kunst hat keine Aufgabe.

Art has no task.

L'art n'a aucune tâche.

Edmund Mund

Werkverständnis: Zitat

„Das Wovor der Angst ist das In-der-Welt-sein als solches."

„Das Wovor der Angst ist völlig unbestimmt.Die Unbestimmtheit (...) besagt, dass überhaupt das innerweltlich Seiende nicht "relevant" ist."

„Die Angst offenbart im Dasein das Sein zum eigensten Seinkönnen, das heißt das Freisein für die Freiheit des Sich-selbst-wählens und -ergreifens."

„Die "Welt" vermag nichts mehr zu bieten, ebensowenig das Mitdasein Anderer. Die Angst benimmt so dem Dasein die Möglichkeit, verfallend sich aus der "Welt" und der öffentlichen Ausgelegtheit zu verstehen. Sie wirft dass Dasein auf das zurück, worum es sich ängstigt, sein eigentliches In-der-Welt-sein-können."

„Das beruhigt-vertraute In-der-Welt sein ist ein Modus der Unheimlichkeit des Daseins, nicht umgekehrt."

Martin Heidegger. Sein und Zeit. § 40. Die Grundbefindlichkeit der Angst als eine ausgezeichnete Erschlossenheit des Daseins.

Werkverständnis: Zitat

„Das Gegeneinander von Welt und Erde ist ein Streit. Allzu leicht verfälschen wir freilich das Wesen des Streits, indem wir sein Wesen mit der Zwietracht und dem Hader zusammenwerfen und ihn deshalb nur als Störung und Zerstörung kennen. Im wesenhaften STreit jedoch heben die Streitenden, das eine je das andere, in die Selbstbehauptung ihres Wesens. Die Selbstbehauptung des Wesens ist jedoch niemals das Sich-versteifen auf einen zufälligen Zustand, sondern das Sich-aufgeben in die verborgene Ursprünglichkeit der Herkunft des eigenen Seins. Im Streit trägt jedes das andere über sich hinaus. Der Streit wird so immer strittiger und eigentlicher, was er ist. Je härter der Streit sich selbst übertreibt, umso unnachgiebiger lassen sich die Streitenden in die Innigkeit der einfachen Sichgehörens los. (...) Aufstellend eine Welt und herstellend die Erde vollbringt das Werk diesen Streit. Das Werksein des Werkes besteht in der Bestreitung des Streites zwischen Welt und Erde."

Martin Heidegger. Der Ursprung des Kunstwerkes.

Werkverständnis: Zitat

Kunst setzt Selbst-Transzendenz voraus. Wer die Kunst im Sinn hat, ist selbstvergessen. Kunst schafft eine Ich-Ferne. Selbstvergessen begibt sie sich ins Unheimliche und Fremde.

Byung-Chul Han. Die Austreibung des Anderen.

Werkverständnis: Text

The lunatic, the lover and the poet

Are of imagination all compact.

Shakespear

Werkverständnis: Zitat

Das Glück ist der Lohn für die Anerkennung der großen Ordnung.

Peter von Matt. Was ist ein Gedicht?

Werkverständnis: Zitat

Genie ist die angeborene Gemütslage, durch welche die Natur der Kunst die Regel gibt.

Kant. Kritik der Urteilskraft

Werkverständnis: Zitat

Ach, aber mit den Versen ist so wenig getan, wenn man sie früh schreibt. Man sollte warten damit und Sinn und Süßigkeit sammeln ein ganzes Leben lang und ein langes womöglich, und dann, ganz zum Schluss, vielleicht könnte man dann zehn Zeilen schreiben, die gut sind. Denn Verse sind nicht, wie die Leute meinen, Gefühle (die hat man früh genug), es sind Erfahrungen. Um eines Verses willen muss man viele Städte sehen, Menschen und Dinge, man muss die Tiere kennen, man muss fühlen wie die Vögel fliegen, und die Gebärde wissen, mit welcher die kleinen Blumen sich auftun am Morgen. Man muss zurückdenken können an Wege in unbekannten Gegenden, an unerwartete Begegnungen und an Abschiede, die man lange kommen sah, - an Kindheitstage -, die noch unaufgeklärt sind, an die Eltern, die man kränken musste, wenn sie einem eine Freude brachten und man begriff sie nicht, an Kinderkrankheiten, die so seltsam anheben mit so vielen schweren und tiefen Verwandlungen, an Tage in stillen, verhaltenen Stuben und Morgen am Meer, an das Meer überhaupt, an Meere, an Reisenächte, die hoch dahinrauschten und mit allen Sternen flogen, - und es ist noch nicht genug, wenn man das alles denken darf. Man muss Erinnerungen haben an viele Liebesnächte, von denen keine der anderen glich, an Schreie von Kreißenden und an leichte, weiße, schlafende Wöchnerinnen, die sich schließen. Aber auch bei Sterbenden muss man gewesen sein, muss bei Toten gesessen haben in der Stube mit dem offenen Fenster und den stoßweisen Geräuschen. Und es genügt auch noch nicht, dass man Erinnerungen hat. Man muss sie vergessen können, wenn es viele sind, und man muss die große Geduld haben zu warten, dass sie wiederkommen. Denn die Erinnerungen selbst sind es noch nicht. Erst wenn sie Blut werden in uns, Blick und Gebärde, namenlos und nicht mehr zu unterscheiden von uns selbst, erst dann kann es geschehen, dass in einer sehr seltenen Stunde das erste Wort eines Verses aufsteht in ihrer Mitte und aus ihnen ausgeht.

Rainer Maria Rilke. Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge.

Werkverständnis: Zitat

Wer
von einem Gedicht
seine Rettung erwartet
der sollte lieber
lernen
Gedichte zu lesen

Wer
von einem Gedicht
keine Rettung erwartet
der sollte lieber
lernen
Gedichte zu lesen.

Erich Fried

Werkverständnis: Zitat

If you're going through hell, keep going.

Werkverständnis: Zitat

I'm a man of simple tastes. I'm always satisfied with the best.

Oscar Wilde

Werkverständnis: Zitat

So You Want To Be A Writer

if it doesn't come bursting out of you
in spite of everything,
don't do it.
unless it comes unasked out of your
heart and your mind and your mouth
and your gut,
don't do it.
if you have to sit for hours
staring at your computer screen
or hunched over your
typewriter
searching for words,
don't do it.
if you're doing it for money or
fame,
don't do it.
if you're doing it because you want
women in your bed,
don't do it.
if you have to sit there and
rewrite it again and again,
don't do it.
if it's hard work just thinking about doing it,
don't do it.
if you're trying to write like somebody
else,
forget about it.
if you have to wait for it to roar out of
you,
then wait patiently.
if it never does roar out of you,
do something else.

if you first have to read it to your wife
or your girlfriend or your boyfriend
or your parents or to anybody at all,
you're not ready.

don't be like so many writers,
don't be like so many thousands of
people who call themselves writers,
don't be dull and boring and
pretentious, don't be consumed with self-
love.
the libraries of the world have
yawned themselves to
sleep
over your kind.
don't add to that.
don't do it.
unless it comes out of
your soul like a rocket,
unless being still would
drive you to madness or
suicide or murder,
don't do it.
unless the sun inside you is
burning your gut,
don't do it.

when it is truly time,
and if you have been chosen,
it will do it by
itself and it will keep on doing it
until you die or it dies in you.

there is no other way.

and there never was.

Charles Bukowski

Werkverständnis: Zitat

Al borde del camino del mundo hay un rosal muy grande, infinito, que se alza hacia el inmenso azul.
Por el camino del mundo pasa la humanidad como una ola de carne. Hay quién habiendo seguido el camino, rosal arriba, sin reparar en nada, sin prevenirse, solo siguiendo y escuchando los latidos de su corazón enamorado, caen a veces por su deslumbramiento, a veces porque bajo ellos la humanidad como ola de carne se empuja en el camino del mundo.
Y estos, con el corazón sangrante, mueren sonriendo, pues aunque su cuerpo ha vivido menos y peor que la humanidad, su corazón y su alma han vivido eternamente y han gozado de las dulzuras incomparables del crear el mal punzante de la espina de ese rosal aún les place y mientras duermen ruegan a Dios que les vuelva a hacer nacer para volver a morir con la misma espina.
Al borde del camino del mundo hay un rosal.

Werkverständnis: Zitat

Der erste, der ein Stück Land mit einem Zaun umgab und auf den Gedanken kam zu sagen »Dies gehört mir« und der Leute fand, die einfältig genug waren, ihm zu glauben, war der eigentliche Begründer der bürgerlichen Gesellschaft. Wie viele Verbrechen, Kriege, Morde, wie viel Elend und Schrecken wäre dem Menschengeschlecht erspart geblieben, wenn jemand die Pfähle ausgerissen und seinen Mitmenschen zugerufen hätte: »Hütet euch, dem Betrüger Glauben zu schenken; ihr seid verloren, wenn ihr vergesst, dass zwar die Früchte allen, aber die Erde niemandem gehört.

Jean-Jacques Rousseau. Akademieschrift. 2. Teil: Discours.

Werkverständnis: Zitat

Je dépense donc je suis.

Descartes de crédit

Werkverständnis: Zitat
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